Form bei Tisch
Essen ist mehr als die reine Nahrungsaufnahme zur Deckung des täglichen Bedarfs an lebensnotwendigen Nährstoffen. Essen ist eingebunden in einen kulturellen Kontext, welcher der Nahrungsaufnahme eine bestimmte Form gibt. Das Sammeln von Lebensmitteln, das Zubereiten einer Speise, Anrichten, Verspeisen, teils sogar die Andeutung des Verdauens in Form eines ostentativen „sich-den-Bauch-Reibens“ sind Ausdrucksformen innerhalb unseres sozialen Gefüges. Oder handelt es sich nur um auswendig gelernte Codes, welche immer wieder wiederholt und reproduziert werden? Ist der Esser Teil einer uniformen oder uniformierten Masse, die nebeneinander rhythmisch das Gleiche macht? Im Seminar beschäftigen wir uns um dieses Rundherum, das neben der Nahrungsaufnahme steht. Wir arbeiten analog, zeichnerisch und plastisch, 1:1 und am konkreten Objekt; eingebunden in eine theoretische Befragung des Themenfeldes. Essen bildet den Ausgangspunkt für die Suche nach Form, den Blick auf Motive und die Erforschung von Material; Rapport, Repetition und Synchronität im Auge behaltend.
Beginn: Montag, 20.04.2020, 10:00 Uhr
Ort: Gebäude 1, Raum U03
Dozent: Marcel Weber