Unter dem Titel „Raumlabor TUK“ sammelt das Fachgebiet künstlerische Projekte zu architekturrelevanten Themen. Untersucht werden Grundlagen der Wahrnehmung und der Darstellung von Raum an konkreten, mit Material realisierten raumplastischen Situationen. Das Labor setzt künstlerische Werkzeuge und Methoden ein; beide sind per se auf das explorative Experiment und immer auf die Gegenwart bezogen. Alle Beobachtungen werden am spezifischen Fall gemacht. Auf sinnlicher oder theoretischer Ebene werden Begriffe erprobt und neue Bezüge etabliert. Die Ergebnisse werden in die Lehre eingebracht, in Ausstellungen präsentiert und publiziert.
Hintergrund
Es ist davon auszugehen, dass künstlerisches Handeln nicht unter den Begriff der wissenschaftlichen Forschung subsumiert werden kann. Im deutschen Hochschulgesetz sind wissenschaftliche und künstlerische Leistung nebeneinander genannt. Eine Beziehung zwischen Kunst und Wissenschaft wird nicht festgestellt, eine Wertung wird nicht vorgenommen.
Der wissenschaftlichen Praxis liegt ein Forschungsbegriff zugrunde, der das Generieren von Wissen an das Anwenden, Befolgen und Offenlegen bestimmter Regeln knüpft. Wissenschaftliches Arbeiten manifestiert und legitimiert sich durch einen gegebenen Regelkanon.
Maßgeblich für die Kunst jedoch ist das Erfinden neuer Kriterien und neuer Regeln. Inhalte und Herangehensweisen verhalten sich in ständiger Bewegung, werden umgewälzt, neu definiert und verhandelt. Es kann nicht allgemeingültig dargestellt werden, was geforscht wird. Darum kann es auch kein standardisiertes Verhalten innerhalb des künstlerischen Arbeitens geben.
Die grundsätzliche Frage nach der Vergleichbarkeit und nach der Beziehung von Kunst und Wissenschaft wird von Künstlern gestellt – angestachelt durch die Tatsache, dass wissenschaftspolitisch eingerichtete Förderprogramme das Generieren von Wissen durch künstlerisches Arbeiten weder anerkennen noch fördern. Die Verknüpfung von Forschung und Lehre ist selbstverständliche Realität an den Fakultäten einer Universität und wird unter anderem im Promotionswesen transparent. Wollen Künstler dieser Praxis ein Äquivalent gegenüberstellen, geraten sie in Erklärungsnot. Das Dilemma kulminiert in dem Ausdruck „künstlerische Forschung“ – eine Wortschöpfung, die die konträre Logik zweier Systeme zusammenführt und die Autonomie von Kunst und von Wissenschaft ignoriert.
Das Fachgebiet Künstlerisches Gestalten an der TUK engagiert sich im Prozess einer Klärung dieser Situation. Seit 2008 werden im Rahmen der jährlichen Tagungen der GKG (Gesellschaft für Künstlerische Gestaltungslehren im Hochschulkontext e.V.) Impulse gegeben, die für die Vielheit der Methoden von Wissensvermehrung sprechen und die hochschulpolitische Situation der Gestaltungslehren stärken wollen.
Publikationen
Heike Kern/Mirko Schwartz: Weiß. Fragen an eine Farbe.
Schriftenreihe Künstlerisches Gestalten, Band 5. TUK 2018.
Judith Leinen: Subtext Metatext Kontext.
Schriftenreihe Künstlerisches Gestalten, Band 4. TUK 2016.
Marten Schmid: Mit allem.
Schriftenreihe Künstlerisches Gestalten, Band 3. TUK 2014.
Heike Kern: Schwarz.
Anleitungen eine Farbe zu lesen. Schriftenreihe Künstlerisches Gestalten, Band 2. TUK 2013.
Heike Kern/Marten Schmid: Fragmente.
Schriftenreihe Künstlerisches Gestalten, Band 1. TUK 2013.
Ausrichtung von Tagungen und Symposien
„Künstlerische Gestaltungslehre als Forschungsfeld“
Universität Stuttgart 2016 in Kooperation mit Prof. Heinrich Weid/Bergische Universität Wuppertal
TU Kaiserslautern 2015
„Forschung – oder nenne mir ein anderes Wort“
in Kooperation mit Prof. Karl-Heinz Einberger/Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
„analog – digital“
Hochschule Darmstadt 2013 in Kooperation mit Prof. Waldemar Borsutzky/HDA
„Ziele der Künstlerischen Gestaltungslehre“
TU Kaiserslautern 2011
Konstituierende Sitzung der Gesellschaft für Künstlerische Gestaltungslehren in der Hochschulausbildung e.V.
Gespräche zur Kooperation der Künstlerischen Gestaltungslehren
TU Kaiserslautern 2009
Ausstellungen von studentischen Arbeiten
Formation – Union Kino, Kaiserslautern 2018.
Nachtzange – Architekturgalerie Kaiserslautern 2011
Netz : 4 – Architekturgalerie Kaiserslautern 2009
Universität Stuttgart/Fakultät Architektur und Stadtplanung 2009, BTU Cottbus-Senftenberg/Fakultät Architektur, Bauingenieurwesen und Stadtplanung 2010, RWTH Aachen/Fakultät für Architektur 2011.
Die Farben der Stadt – Sommerhaus, Kaiserslautern 2009.
Zoom – Sommerhaus, Kaiserslautern 2007.
Orange – Sommerhaus, Kaiserslautern 2006.
Crazy Shoes – Deutsches Ledermuseum Offenbach 2006.
Fleisch – Sommerhaus, Kaiserslautern 2005.
Kopf – Wadgasser Hof, Kaiserslautern 2005.
Ausstellungen/Projekte des Teams Künstlerisches Gestalten
…folgen
Ausstellungen/Projekte Paul Schuseil, WMA 2018 –
Flux4art – Kunstverein Germersheim 2018.
Ausstellungen/Projekte Marcel Weber, WMA 2017 –
Flux4art – Be5 Montabaur 2018.
Ausstellungen/Projekte Judith Leinen, WMA 2015 – 2018
Croissantstrategie. Architekturgalerie Kaiserslautern 2017.
Ausstellungen/Projekte Mirko Schwartz, WMA 2015 – 2017
Ausstellungen/Projekte Prof. Heike Kern 2003 –
Flux4art – Museum Boppard 2018.
Verborgenes – Bestandsprobe III – Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern 2016.
Arbeitswelten//rauf und runter – Kunstverein Essenheim 2015.
Figura Serpentinata – Galerie im Palais Walderdorff, Trier 2015.
Punkt und Linie zu Raum – Architekturgalerie Kaiserslautern 2014.
Weiß – Museum im Kulturspeicher, Würzburg 2014.
Anton – Skulptur für das Antoniushaus, Hochheim 2013.
coe zeichnen – collegium oecumenicum, Bamberg 2013.
Linien – galerie oqbo, Berlin 2013.
Rationale III / Bau und Raum – Frauenmuseum Bonn 2012.
Linien – dok25a, Düsseldorf 2012.
Mirror and Map – Kornhäuschen, Aschaffenburg 2011.
Schnittstelle / Muster II – Gesellschaft für Kunst und Gestaltung, Bonn 2011.
Große Fluse – Haarwerkstatt, Frankfurt am Main 2010.
Funkhaus Halberg, Saarbrücken 2009.
gegenstandslos – Gesellschaft für Kunst und Gestaltung, Bonn 2008.
Linien – Nassauischer Kunstverein Wiesbaden 2007.
Galerie Gottfried Hafemann, Wiesbaden 2007.
Die Tücke des Objekts – Galerie Gruppe Grün, Bremen 2005.
Raumobjekte V – Kunstverein Gelsenkirchen 2003.