Verdauung eines Bildes
Bei der metabolischen Umwandlung werden Materialien durch eine Folge von Transformationen in immer andere Zustände versetzt. Sie werden nacheinander in Zwischenprodukte und Endprodukte überführt.
Wir verdauen ein Bild und überführen ein digitales quadratisches Fundstück von Instagram in eine Folge abstrahierter Erscheinungsformen ein und derselben Sache.
Die Umwandlungsschritte führen vom Digitalen ins Analoge und von der Fläche in den Raum. Wir bewegen uns vom Bild zum Objekt, in die Umwelt und setzten die erzeugten Ausdrucksformen in ein Verhältnis zur eigenen Körperlichkeit. Während sich die in Gang gesetzte Transformationsbewegung von der Originalvorlage zu entfernen scheint, vollzieht sich gleichzeitig eine Annäherung: In jedem Schritt werden andere Aspekte angeschaut, analysiert, weitergetragen und mit einem neuen Fokus erschlossen.
Am Ende der ersten Woche steht eine materialgewordene Serie, die sich einer linearen Logik entzieht. Die aus Bildbetrachtung und Bilderzeugung entwickelten Resultate wechseln ihre Stofflichkeit. Benutze Materialien tauschen ihre Rollen und werden vom Hilfsmittel zum gestalteten Ergebnis und umgekehrt.
Die Arbeit in der Werkstatt mit Material und Skizzenbuch steht im Mittelpunkt dieses Seminars.
In der begleitenden inhaltlichen Auseinandersetzung widmen wir uns dem Dialog von konkretem Objekt und abstrahierter Repräsentation. Zeitgenössische und historische Beispiele aus Hoch- und Popkultur werden einander gegenübergestellt und erweitern die praktische Herangehensweise.
Einführung: Mittwoch, 15.4.2020, 17:00h
Blockseminar: Montag, 27.7. – Freitag, 31.7. und Donnerstag, 6.8. – Freitag 7.8., jeweils 9:00h – 18:00h
Ort: Gebäude 1, Raum U03
Dozentin: Judith Leinen