SS 21 Master : Projekt

Oberflächenlabor

Oberflächen gibt es dort, wo Material ist, und Material hat immer Volumen, das niemals unendlich ist. Man müsste also weniger von Oberflächen sprechen und viel mehr von Materialgrenzen.
Material kann an seinen Grenzen verschiedene Erscheinungen annehmen. Glatte Oberflächen zum Beispiel sind beliebt. Dabei gibt es „glatt“ an sich nicht, es ist eine Frage des Abstands, ob etwas glatt aussieht oder strukturiert. Nur der Tastsinn urteilt in einer 1:1 Situation und deutlich genauer als das Auge.
Reliefierte Oberflächen stellen für das Auge ebenso eine Herausforderung dar. Ändern sich Blickwinkel oder Beleuchtung ein wenig, zeigt jeder Moment ein irritierend neues Bild.

Sehr oft trifft ein Material auf ein anderes. In der Berührung bilden beide eine gemeinsame Grenze aus, deren Erscheinung von beiden Materialien gleichzeitig berichtet. Und Abstände bilden Fugen aus, die ebenso Merkmal der Oberfläche sind.
Jede Entwurfsphase ist auf das analoge Arbeiten 1:1 und auf die Konstruktionsphilosophie des Low Tech festgelegt. Alle Schritte beinhalten Entscheidungen für die richtige Größe und das angemessene Gestaltungsmittel. Individuelle Fragestellungen entwickeln und formulieren sich in der bildnerischen Untersuchung des feinen Unterschieds.

Das Projekt findet nicht digital statt. Es stehen 5 Arbeitsplätze in den Werkstätten des Fachgebiets zur Verfügung.

Beginn: 21.04.2021, 10:00 Uhr
Ort: Raum 1-U03
Dozent:innen: Prof. Heike Kern, Marcel Weber